Articles et Communiqués de Presse

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Late Night Bus Miteilungen siehe hier


Neue Artikel (* Aktionen Comité Politique Nordstad = Gemeinden, Inneministerium und betroffene Ministerien)

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Generalversammlung der Denkfabrik Nordstad am 6.04.06

Generalversammlung der „Denkfabrik Nordstad“ im Ingeldorfer Lokalbau

„Die sechs Nordstad-Gemeinden sind jetzt aufgefordert die Führung im Peloton zu übernehmen“, so Frank Thillen, Vorsitzender der „Denkfabrik Nordstad“ anlässlich der vorgestrigen Jahreshauptversammlung. Denn einige Mitglieder seien nach den Kommunalwahlen in der politischen Verantwortung. „Wir werden 2006 lediglich die Diskussion um eine „Nordstad“-Leader-Gruppe anregen“, so der Präsident.

Um dem Begründer der Idee einer regionalen Kräftebündelung, Adrien Ries, ein beständiges Denkmal zu setzen, möchte die Vereinigung einen Spazierweg rund um die Grenzen der sechs Gemeinden ausarbeiten. Eine 2005 in Auftrag gegebene „Ilres“-Studie belege die vorwiegend positive Einstellung seitens der Bürger gegenüber der „Nordstad“, so Vizepräsident Maurice Losch und: „Es ist der Beweis dafür, dass die Politik nicht an der Bevölkerung vorbeiarbeitet.“ Er erläuterte die notwendige Umstrukturierung des „Late-Night-Bus“(LNB) mit der Gründung einer separaten Vereinigung. 2005 beförderte der LNB 22 000 Jugendliche in den drei LNB-Regionen des Nordens. Man wolle einen neuen regionalen Fahrplan für den gesamten öffentlichen Transport der Region erstellen, hieß es.

Bürgermeister Francis Dahm forderte die Verantwortlichen auf, einen allgemeinen Bebauungsplan für die „Nordstad“ zu erstellen. Für Dahm ist der Wunsch nach einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit anhand zahlreicher Paradebeispiele spürbar. Eine Umbenennung des Ingeldorfer Lokalbaus in Bezug auf die „Nordstad“ könnte, seiner Ansicht nach, das Gebäude als Geburtsstätte unzähliger Ideen im Sinne einer engeren regionalen Zusammenarbeit hervorheben. Der Kulturbeauftragte Gilles Boes zeigte sich mit der „Nuit Cabaret“ im „Centre des arts pluriels Ed. Juncker“ hoch zufrieden. Beim diesjährigen „Spektakel Nordstad“ im Oktober seien erstmals ausländische Gruppen dabei. Der Kassenbericht von Lucien Renckens wies bei Ausgaben von 63 386 Euro einen Bonus in Höhe von 2 740 Euro auf.

Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Frank Thillen (Präsident); Maurice Losch (Vizepräsident und „Late-Night-Bus“-Verantwortlicher); Lucien Renckens (Kassierer); Gilles Boes (Kulturbeauftragter); Mia Aoudi, Paul Bonert, Guy Bouché, Francis Dahm, Jean-Marc Friederici, Monique Mergen, Pascal Nicolay, René Reuter, Patrick Ries, Carlo Simon, Jos Stijnen, Hélène Tolle und John Trezzi. Laure Simon und Antoine Nickels sind Kassenrevisoren. (ChM)

ILRES-Umfrage => Details zur Umfrage

Nordstad erhält politisches Fundament (Wort online)

Denkfabrik Nordstad: Bürger erwarten verstärkte interkommunale Zusammenarbeit

(Text Pierre Matgen / Journal)

Seit 5 Jahren setzt sich die "Denkfabrik Nordstad" für eine verbesserte Zusammenarbeit der Gemeinden am Zusammenfluss der Sauer und der Alzette ein. In Zusammenarbeit mit der ILReS hatten die Verantwortlichen im Juni einen Fragebogen ausgearbeitet, um, kurz vor den Gemeindewahlen im Oktober, die Meinung der betroffenen Bürger besser zu erfassen. Per Telephon wurden 500 Bürger nicht nur der 5 Kerngemeinden, Ettelbrück, Diekirch, Erpeldingen, Schieren und Bettendorf gefragt, sondern auch die der etwas abseits gelegenen Randgemeinden, Bastendorf, Colmar-Berg, Ermsdorf, Feulen, Fouhren, Medernach, Mertzig, Nommern sowie Reisdorf. Die so visierte Nordstad hätte insgesamt 30 000 Einwohner und wäre damit das neben Luxemburg-Stadt und Esch-Alzette drittgrößte Ballungszentrum Luxemburgs. Die 4 Bereiche behandelten neben dem Bekanntheitsgrad die wichtigsten regionalen Themen, die gewünschte Ausdehnung und die heikle Frage nach einem gemeinsamen Bürgermeister.

Gestern stellten der Präsident der Denkfabrik Nordstad, Frank Thillen, und der Direktor von ILRES, Charles Margue, die Ergebnisse im Erpeldinger Schloss vor.

Positive Einstellung der Bevölkerung

Die Umfrage hat zunächst ergeben, dass 68% der Bevölkerung den Begriff Nordstad kennen, wobei der Bekanntheitsgrad bei den Älteren mit 85% überwiegt. Die Personen, denen der Begriff bekannt war, wurden dann gebeten, spontan die Gemeinden aufzuzählen, die für sie dazu gehören. Hier schälte sich ganz deutlich das Kerngebiet der 5 Gemeinden im Raum Diekirch-Ettelbrück heraus. Bei den so genannten Randgemeinden scheinen die Bewohner jedoch auch zur Zugehörigkeit zu tendieren. Schließlich bewerten 95% die Nordstad als gut, davon 50% als sehr gut. Eine große Mehrheit wünscht mehr Kooperation. Verschiedene städtische Themen, wie Bebauung und Verkehr, sind dabei von dringender Bedeutung. So schälten sich auf die Frage, welche Zukunftsprojekte für die Befragten wichtig sind, folgende Schwerpunkte heraus: regionale Organisation/Vernetzung im Hilfs- und Sozialwesen, Straßenbau und öffentlicher Transport, regionale Energieversorgung, städtische Verbindungs- achse Diekirch-Ettelbrück und regionale Planung im Wohnungsbau. Weiter sind Anstrengungen bei der Koordination und beim Marketing im Kulturbereich, bei Gewerbezonen und Stadtzentren für 80% wichtig.

Allgemein wird auch anerkannt, dass die Gemeinden schon in vielen Punkten zusammenarbeiten. 70% der Befragten sind dieser Meinung. Letzte Frage war nach dem Zeitpunkt, wo ein Nordstadtbürgermeister gewählt werden soll. Bereits bei den Gemeindewahlen 2011 möchte eine knappe Mehrheit (54%) einen gemeinsamen Bürgermeister wählen. Spätestens aber 2017 sollte dieser Schritt für 72% der Befragten erfolgen.

Neue Konvention für die 5 Kerngemeinden

Fazit der Umfrage ist: Eine große Mehrheit wünscht mehr Kooperation in der Nordstad. Frank Thillen begrüßte, dass am heutigen Freitag in den 5 Kerngemeinden über eine vom Innenministerium vorgeschlagene Konvention abgestimmt wird. Diese "Good Will"-Aktion sieht das Schaffen eines politischen Komitees vor, das in Richtung einer "Communauté urbaine" arbeiten soll. Verschiedene Anliegen wie Bebauung und Verkehr sollen dabei gemeinsam angegangen werden.


Late Night Bus Nordstad feiert 5. Saison


Late-Night-Busse

Transportministerium und Jugendvereine gemeinsam hinterm Steuer

Am vergangenen 15. November fand im Transportministerium eine Unterredung zwischen Transportminister Lucien Lux und Vertretern des Dachverbandes der Luxemburger Jugendvereine, der Denkfabrik Nordstad, sowie den unterschiedlichen Late-Night-Bus-Organisationsgruppen aus den Regionen Mëllerdall, Musel, Nordspëtzt, Westen statt.

Ziel des Zusammentreffens war ein Austausch über die Organisation und die Finanzierung der Late-Night-Bus-Systeme im ländlichen Raum. Besonders interessant war für die Transportfachleute aus dem Ministerium zu erfahren, wie gut die Organisation der Trägervereinigungen funktioniert: ob beim Auswählen von neuen Veranstaltungen, dem Gestalten der Fahrpläne oder bei der Verteilung der Werbung. Das bedarfsorientierte Angebot lebt davon, dass sich die Jugendlichen regelmäßig mit einbringen um die Veranstaltungen auszuwählen und das Konzept zu verfeinern. Die Organisation ist entsprechend aufwändiger als beim nächtlichen Linienverkehr im städtischen Gebiet.

Seit 4 Jahren gelebte Verkehrssicherheit

Das Konzept der Late-Night-Busse im ländlichen Raum, mit der Hauptkomponente Verkehrssicherheit, wurde 2001 in der Nordstad in Kooperation zwischen Denkfabrik Nordstad, den Jugendvereinen und den Gemeinden der Region entworfen. Die Nordstad Late-Night-Busse wurden zur Erfolgsstory und verzeichnen seit vier Jahren kontinuierlich steigende Fahrgastzahlen. Seit Januar 2004 wurden dann, unter dem Impuls der Jugendvereine, in den ländlichen Regionen Mëllerdall, Musel, Nordspëtzt und Westen auch ähnliche Late-Night-Bus-Systeme als Pilotprojekte erfolgreich getestet.

Über all die Jahre des Erfolges, befanden sich die Late-Night-Busse in einer finanziell äußerst prekären Lage. Nur dank SNJ-, Leader+-, Gemeinde-, Vereins- und Sponsorengeldern konnten sie sich finanziell mühsam über Wasser halten.

Offene Ohren im Transportministerium

Diese Situation sollte sich mit dem Regierungswechsel ändern. Im neuen Regierungsprogramm ist die Unterstützung der Late-Night-Busse explizit vorgesehen, was Losch Maurice, Präsident des Dachverbandes der Luxemburger Jugendvereine, ausdrücklich begrüßte: "Die Late-Night-Busse werden von den Jugendlichen sehr gut angenommen und die steigende Nachfrage ist zukünftig nicht mehr ohne eine substanzielle staatliche Unterstützung zu bewältigen".

Während der Unterredung erklärte Transportminister Lucien Lux dann auch die Bereitschaft seines Ministeriums, die Late-Night-Busse ab 2005 finanziell zu unterstützen und bot dem Dachverband und den regionalen Late-Night-Bussen an, Detailfragen über die Regeln für die Finanzierung und Planung mit seinen Dienststellen zu klären. "Die Late-Night-Busse haben eindeutig eine Komponente Verkehrssicherheit und eine Komponente öffentlicher Transport", so der Transportminister.

Weitere Infos zum Late Night Bus: www.daachverband.

Ministère des Transports
Daachverband vun de Lëtzebuerger Jugendklibb asbl.
Denkfabrik Nordstad asbl.


Spektakel Nordstad

Viel Talent bei Theater, Pantomime, Kabarett

Nordstad sucht den "Superstar"

Zum zweiten Mal hat die Denkfabrik Nordstad in Zusammenarbeit mit dem CAPe Ettelbruck das Bühnenkunstfestival« Spektakel Nordstad » organisiert. Zehn sehr engagierte Amateurtruppen traten an drei Abenden vor insgesamt 500 Zuschauern in Diekirch, Feulen und Colmar/Berg auf. Die Darbietungen wurden von der Jury mit Claude Mangen, Josée Bourg, Mady Durrer, Carole Lorang und Matthias Tolle bewertet.

Das Ziel, den Freizeitschauspielern einen "wettkämpferischen" Impuls zu geben und neues Publikum und neue Schauspieler für die Bühnenkunst zu begeistern wurde erreicht. An den drei Abenden herrschte, eine für Theaterveranstaltung ungewöhnliche "sportliche Stimmung". Alle Gruppen gaben ihr Bestes und bekamen reichlich Applaus, sie nutzten die Gelegenheit ein kompetentes Feed-Back von der Jury zu bekommen.

Die fünf Nachwuchstruppen wussten mit sehr frischen und originellen Darbietungen zu überzeugen. Entsprechend höher wurden dadurch die Anforderungen an die erfahreneren Truppen. Es verlangt einigen Mut wenn eine Truppe, die mit ihrem gewohnten Stil ihr heimisches Publikum regelmäßig zu überzeugen weiß, sich mit den Ansprüchen einer Jury an Originalität, Umsetzung und schauspielerische Leistung auseinandersetzt.

Preisträger am 29.10 im CAPe Ettelbruck 19H

Die Jury machte es sich nicht leicht unter den vielen guten Auftritten die für sie besten Leistungen auszuwählen. Das Publikum wartete am letzten Abend in Colmar-Berg gespannt bis die Jury die Gewinner mit entsprechenden Erklärungen bekannt gab.

Weitere Publikumspreise gingen an Avatar, Waldorfschule und Elternvereinigung Nommern.

Die Jury hob hervor, dass auch die nicht prämierten Stücke sehr sehenswert waren. Für den Abschlussabend am Freitag 29.10 um 19H im Cente des Arts Pluriels Ettelbruck hat die Jury drei Auftritte ausgewählt:

1. Waldorfschule: Theater „Antigone“

2. Avatar: Pantomime „Life is Peachy“

3. Joyeux Lurons du LTAM : Theater “Tartuffe”

Am CAPe Abend werden auch die 6 Trophäen (Nordstadmasken) überreicht, bevor als abschließender Höhepunkt die französische Truppe Figaro&Co mit „Roméo haït Juliette“ ihre sehr amüsante Persiflage auf den bekannten Shakespearklassiker darstellen wird.

Man sollte sich die "lange Nacht der Bühnenkunst" in der Nordstad nicht entgehen lassen. Tickets gibt es an der CAPe Kasse Di.-Fr. 13h-18h; T. 268 121 304. Weitere Infos und eine Photogalerie aller sehr sehenswerten Gruppen und Darbietungen auf: www.nordstad.org


Besuch beim Stadtmarketing Wittlich

Kooperation und Professionalität, auch ein Modell für die Nordstad

Vor kurzem besuchte die Denkfabrik Nordstad zusammen mit dem Geschäftsverband aus Diekirch das Stadtmarketing-Projekt der Stadt Wittlich. Leider konnten weder Gemeindeverantwortliche noch der Geschäftsverband aus Ettelbruck der Einladung folgen.

Frau Elisabeth Friederich, zuständig für Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung Wittlich und Herr Karsten Mathar vom Verein „Stadtmarketing Wittlich e.V“ begrüßten die Nordstaddelegation vor Ort und erklärten wie sich nach und nach die verschiedenen Akteure zusammengefunden haben um die Puzzlestücke für eine gemeinsame Strategie zusammenzufügen.

Mit 19000 Einwohnern, 16000 Arbeitsplätzen und guten Verkehrsanbindungen ist Wittlich Wirtschaftsstandort und Versorgungszentrum für die umliegenden Gemeinden und damit in vielerlei Hinsichten mit dem Kerngebiet der Nordstad ( Colmar-Berg, Schieren, Ettelbrück, Erpeldingen, Diekirch, Bettendorf ) zu vergleichen. Seit den 90er Jahren verzeichnete die Stadt Kaufkraftabflüsse, eine Situation die sich 1999 mit dem Abzug der französischen Truppen und ihren Familien nochmals verschärft hatte und sich mit Geschäftsschließungen und Leerständen in der Innenstadt bemerkbar machte.

Dem drohenden Funktions- und Attraktivitätsverlust des Wirtschaftsstandortes und ganz besonders der Innenstadt begegnete die Stadt Wittlich ab 1996 mit innovativen und neuen Konzepten. Die Stadtverwaltung beschäftigte sich intensiv mit der Vermarktung der Stadt Wittlich als Lebens- und Wirtschaftsstandort. Geschäfte aus unterschiedlichen Straßen und Stadtteilen, die sich bis dahin unkoordiniert und unabhängig voneinander vermarkteten, wurden zu gemeinsamen Vermarktungs- und Werbeaktionen angeregt. 1999 wurde ein eigens für Stadtmarketing zuständiger Verein gegründet, der die Kräfte bündeln sollte. Es brauchte allerdings noch etlicher Geduld und vieler Gespräche bis sich die bestehenden Strukturen: Geschäftsverband, Touristikverein und Wirtschaftskreise richtig in den neuen Verein einbinden ließen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Stadtverwaltung, die sich ganz engagiert um die Koordination und die nötigen Finanzmittel kümmerte. Im Juni 2002 erhielt der Verein unter dem Namen „Stadtmarketing Wittlich e.V.“ seine heutige Form mit mehreren themengebundenen „Initiativgruppen“ ( z.B.: Wirtschaft, Stadtbild und Verkehr, Tourismus-Freizeit und Gastronomie, Kaufstadt Wittlich) und 2003 wurde Herr Mathar als Marketingbeauftragter vom Verein eingestellt.

Als Arbeitsbasis ließ die Stadt 2001 den Ist-Zustand in einer Image- und Versorgungsstrukturanalyse durch das Fachbüro CIMA Stadtmarketing GmbH untersuchen. Aufbauend auf dieser Stärken-Schwächenanalyse wurde für Frühjahr 2003 ein Maßnahmenhandbuch mit konkreten Verbesserungsvorschlägen erarbeitet. Entscheidend war hierbei, dass diese "Bibel des Stadtmarketingprozesses" unter der Moderation der CIMA-Fachleute gemeinsam mit engagierten Bürgern, Geschäftstreibenden, Kommunalpolitikern und Verwaltungsmitarbeitern ausgearbeitet wurde. Die Erstellung des Maßnahmenkataloges, die ca. 23.000€ kostete und zu 50% vom Staat bezuschusst wurde, war in nur 4 Monaten abgeschlossen. Auch für die Nordstad stünden ähnliche Fördermittel zur Verfügung wenn die betroffenen Partner von Diekirch bis Ettelbrück an einem Strang ziehen würden.

Für die Stadt Wittlich hat der Stadtmarketingprozess absolute Priorität. So gilt für die Umgestaltung von insgesamt 40ha freigewordener Konversionsflächen in Stadtnähe, dass die Gestaltung von Gewerbe und Wohnen innenstadtverträglich sein muss. Sämtliche grössere Veranstaltungen und Initiativen von Vereinen und Verwaltung, werden verknüpft um daraus "runde Projekte" zu machen wo unterschiedliche Partner mitmachen und von der gemeinsamen Vermarktung profitieren. Von großer Bedeutung für ein erfolgreiches Stadtmarketing sind, neben dem entsprechenden „politischen Willen“, aber auch Finanzmittel und Fachpersonal. 2004 sieht der Haushalt der Stadt Wittlich 200 000 Euro im Investitionshaushalt und noch mal 90 000 Euro im ordentlichen Haushalt (Personalkosten nicht eingerechnet) für Maßnahmen im Stadtmarketingbereich vor. In der Stadtverwaltung und im Verein „Stadtmarketing Wittlich e.V“ ist jeweils eine hauptamtliche Fachkraft nur für Stadtmarketing zuständig.

Die Schwerpunkte liegen auf den Handlungsfeldern Stadtgestaltung, Verkehr und Parken, Warenangebot, Erlebnis und Tourismus. Auch wenn das Stadtmarketing in Wittlich noch zu jung ist um quantifizierte Resultate aufzuzeigen, kann man dennoch feststellen, dass eine ganze Reihe von Maßnahmen vom wöchentlichen Frischmarkt, über Kulturveranstaltungen mit vielen Partnern, bis zum Leerstandsmanagement sowie der Renovierungen und Neunutzung von alten Gebäuden der Stadt Wittlich ein sehr dynamisches Image verleihen. Sogar das Problem der "Trittbrettfahrern", sprich Geschäftleute, die von den Maßnahmen profitieren wollen ohne ihren Beitrag zu leisten, ist man dabei in den Griff zu bekommen. Durch die Unterstützung von der Stadt und die systematischen Pressearbeit hat man es geschafft das Preis/Leistungs- Verhältnis für gemeinsame Werbung so zu verbessern, dass immer weniger Geschäftsleute abseits stehen wollen.

Die Vertreter aus der Nordstad haben jedenfalls viele interessante Anregungen in Wittlich erhalten und man kann nur hoffen, dass sich auch bei uns die Akteure zusammenfinden um mit mehr Kooperation und Professionalität neue Chancen für die Nordstad auszuschöpfen.


Generalversammlung Denkfabrik Nordstad

Late Night Bus und mehr ....

Late Night Bus im Dienst des Televie

An den beiden letzten März Wochenenden ist wieder Nordstad Late Night Bus angesagt. Am kommenden Samstag dem 20. März geht die Fahrt nach Ettelbruck und Vianden wo Peenuts respektiv Wallstreet für Stimmung sorgen. Am 27. März stellt sich der Late Night Bus dann in den Dienst des Televie und fährt hier zum großen Abschluss- Bal mit INFINITI und UNEXPECTED in Ettelbrück. Die Gratis Busse werden für 23.00 Uhr auf dem jeweiligen Bal ankommen. Die Rückfahrten erfolgen dann wie gewohnt um 01.30 und 03.20 Uhr. Die genauen Fahrpläne sind unter www.nordstad.org abrufbar oder als Flyer beim Koordinator Maurice.Losch@nordstad.org erhältlich. An beiden Terminen können Jugendliche aus den Gemeinden: Bastendorf, Bettendorf, Bissen ( neu ! ), Bourscheid, Colmar-Berg, Ettelbruck, Diekirch, Erpeldingen, Ermsdorf, Feulen, Fouhren, Grosbous, Hosingen, Hoscheid, Medernach,Mertzig, Nommern, Putscheid, Schieren und Vianden vom Nordstad Late Night Bus profitieren.

Partnerschaft mit der Sécurité Routière

Novum ist die Partnerschaft mit der Sécurité Routière. Nachdem der Nordstad Late Night Bus seit nun 3 Jahren erfolgreich funktionniert, können sich die Organisatoren um Denkfabrik Nordstad und Jugendvereine über die neue Kooperation mit der Sécurité Routière freuen. Dank der neuen Zusammenarbeit im Sinne der Verkehrssicherheit wird der Nordstad Late Night Bus 2004 öfter als ursprünglich geplant fahren können.

Generalversammlung und IVL

Zu Begin der Generalversammlung der Denkfabrik Nordstad, am 17. März um 19.30 Uhr im Lokalbau in Ingeldorf, wird der Gastredner Philippe Peters vom Innenministerium das neue integrative Verkehrs- und Landesentwicklungskonzept ( IVL ) vorstellen. Er wird dabei ganz besonders auf die Überlegungen des IVL bezüglich der Nordstad eingehen. Erfahrungsgemäss wird sich dabei eine interessante Diskussion ergeben. Interessant ist sicherlich auch der anschließende Rück- und Ausblick über die vielfältigen Aktivitäten der Denkfabrik Nordstad. Die Versammlung ist öffentlich.

Theatergruppen gesucht

Nach einer sehr erfolgreichen Erstauflage im Herbst 2002 wird im Oktober 2004 das 2. "Spektakel Nordstad" organisiert. Für das in Form eines Theaterwettbewerbs an 4 Abenden organisierte regionale Theaterfestival für Theater-, Pantomime- und Kabarettgruppen werden noch interessierte Gruppen gesucht. Stichdatum für die Anmeldung der Gruppen beim Koordinator der Arbeitsgruppe Kultur: Gilles.Boes@nordstad.org oder Tel. 81 67 85 ist der 31. März. Weitere Details unter www.nordstad.org.


Umfangreiches Karnevalprogramm

Die Erfolgsstory des „Late Night Bus“ geht weiter

(Text& Photo Arlette Schmit, Tageblatt)

Bis heute verkörpert der 2001 ins Leben gerufene „Late Night Bus“ am besten den Nordstadtgedanken. Der Erfolg dieser Aktion der „Denkfabrik Nordstad“ beruht auf einer gelungenen regionalen Zusammenarbeit.



Ettelbrück- Im Rahmen einer Pressekonferenz zogen der Präsident der „Denkfabrik Nordstad“, Frank Thillen, Kassierer Lucien Renckens sowie der Präsident der Arbeitsgruppe Transport, Maurice Losch, Bilanz des vergangenen Jahres, präsentierten das spezielle Programm zu Fastnacht und wiesen auf die Kooperation mit der Polizei und dem SNJ hin. Die breite Kooperation, der Beispielcharakter für die Nordstadt zukommt, ist heute schon einem rezent diskutierten regionalen Nordstadtsyndikat bereits einen Schritt voraus. Im vergangenen Jahr wirkten Gemeinden, Sponsoren, Partner, Vereine und Jugendclubs, mit insgesamt fast 60 Akteuren, zusammen bei dem von der Arbeitsgruppe Transport der „Denkfabrik Nordstad“ koordinierten Projekt mit. Aber nicht nur die Anzahl der Partner, sondern auch die patrizipativ ausgerichtete Planung ermöglichte, dass durch den „Late Night Bus“ die Vision der Nordstadt in ihrer ganzen Ausdehnung mit Inhalt und Leben erfüllt wurde und für die Menschen aus den einzelnen Gemeinden zu einer greifbaren Größe wurde.

Im vergangenen Jahr wurden in zehn Gemeinden 17 „Baler“ mit 43 Bussen bedient. Womit meistens vier Busse pro Abend dafür sorgten, dass die Jugendlichen aus 17 Gemeinden (19 Gemeinden in diesem Jahr) sicher zum Bal und wieder nach Hause gelangten. Während dieser 12 Einsätze, wobei an einem Abend gleich mehrere Bälle angefahren werden konnten, profitierten im letzten Jahr 1.540 Jugendliche von der kostenlosen Gelegenheit sicher zu ihren jeweiligen Veranstaltungen zu kommen.

Transportministerium verweigert Unterstützung

Der „Late Night Bus“ wird durch eine komplexe Kostenaufteilung finanziert. Das für das laufende Jahr festgesetzte Budget über 25.000 € wird zu 10% vom Jugendministerium (SNJ), zu 40% von den beteiligten Gemeinden (0,3 €/Einwohner), zu 25% von Sponsoren, zu 5% von den Vereinen deren Bal vom Bus angefahren wird und zu 20% vom Erlös des im Oktober stattgefundenen „Bus-Bal“, den die „Denkfabrik Nordstad“ zusammen mit den Jugendvereinen organisierte, finanziert. Somit leisten alle betroffenen Partner ihren entsprechenden finanziellen Beitrag zum Projekt. Die Verantwortlichen bedauerten aber, dass das Transportministerium sich nicht an den Unkosten beteilige. Und dies, obwohl der „Late Night Bus“ für mehr Verkehrssicherheit sorgt und mit seinen für 2004 geplanten 15 Fahrten durch die ganze Nordstadt mit insgesamt 60 Bussen den Charakter eines öffentlichen Verkehrsangebotes hat von dem jeder profitieren kann. Außerdem ist das Konzept basisdemokratisch ausgelegt und mit einer Auslastung von 70% äußerst kosteneffizient.

Auch genießt das Projekt offiziell die Unterstützung der Polizei. Wie der Verantwortliche der Verkehrssicherheit der Polizei, Kommissar Camille Diener, erläuterte, will die Polizei der europäischen Direktive, die Verkehrsunfälle auf 50% zu senken, auch national und regional umsetzten. Die Verkehrspolitik der Polizei sieht monatliche Kampagnen vor, deren Konzepte sich jeweils aus der Sensibilisierung, der Prävention sowie der Repression zusammensetzten. Besonders in der Fastnachtszeit will die Polizei verstärkt in diesem Sinne aktiv agieren. Das Projekt des „Late Night Bus“ passt sich gut in dieses Konzept ein.

Karnevalsprogramm

Ein besonders umfangreiches Programm wurde für die Fastnachtszeit ausgearbeitet. So wird der „Late Night Bus“ mit insgesamt 13 Bussen acht Bälle an drei Abenden anfahren. Auftakt ist am kommenden Samstag, 14. Februar, wo der Bälle in Diekirch mit „Diesel“ sowie in Ettelbrück mit „Wallstreet“ angefahren werden. Am Freitag, 20. Februar, fahren die Busse zum „Hippique’s Bal“ nach Diekirch, zum „Pirate Bal“ nach Medernach und zum „Balla Balla“ nach Reisdorf. Am Samstag, 21. Februar, ermöglichen die Busse eine sichere An- und Rückfahrt zum „Fräschebal“ nach Bettendorf, zum „Zigeinerbal“ nach Schieren sowie zum „Puglia“ nach Ettelbrück. Der traditionelle Bus-Pendeldienst ermöglicht auch den Bal während eines Abend zu wechseln. Da es während der Karnevalszeit „schon früher losgeht“, ist die Ankunft der Busse für kurz nach 22.00 Uhr geplant; die Rückfahrten erfolgen dann wie gewohnt um 1.30 und um 3.20 Uhr. Die genauen Fahrpläne sind unter www.nordstad.org abrufbar oder beim Koordinator unter maurice.losch@nordstad.org erhältlich. Am 14. Februar wird ausnahmsweise ein zusätzlicher Bus von Luxemburg-Stadt über Walferdingen-Mersch auch Jugendlichen aus dem Alzettertal erlauben in die Nordstadt zu kommen.

ast


Fahrradförderung in der „Nordstadt“

Mobilitätsvisionen im innerstädtischen Bereich

(Text Arlette Schmit, Tageblatt)

=>Powerpoint Vortrag von Maik Scharnweber

Mit dem Ausbau des nationalen Radwegenetzes ist es noch lange nicht getan. Eine effektive Radverkehrsförderung verlangt mehr als nur Bauen und Markieren, dazu gehören ein Weiterdenken, Planen und Umsetzten von sinnvollen Ideen.

Diekirch - Die Arbeitsgruppe Transport der Denkfabrik Nordstadt lud kürzlich zu einer Konferenz zum Thema „Fahrrad-förderung für eine bessere Mobilität in der Nordstadt" ein. Die wenigen Besucher erwartete ein höchst interessanter Vortrag des deutschen Diplom-Geographen Maik Scharnweber, der Beachtenswertes zur Planung und Förderung des Radverkehrs an Praxisbeispielen erörterte. Außerdem informierte Michel Cames, Vertreter der Straßenbauverwaltung, über geplante fahrradfreundliche Maßnahmen in der Nordstadt.

Auch in Luxemburg gibt es keine Gleichberechtigung im Straßenverkehr. Unsere autoorientierten Städte lassen wenig Platz für Radfahrer und Fußgänger. Besonders im innerstädtischen Bereich, dort, wo Fahrradförderung sinnvoll wäre, passiert in Luxemburg fast gar nichts. Maik Scharnweber sprach von der Flächenkonkurrenz innerhalb des Stadtraumes und davon, dass der Fahrradfahrer, der sehr wenig Platz braucht, durch eine sinnvolle Aufteilung des vorhandenen Platzes, sicher und effizient in den Straßenverkehr integriert werden könnte.

Der Radweg könne mit der Busspur mitlaufen, da der Bus sich ausgezeichnet mit dem Radverkehr vertrage. Auch könnten Einbahnstraßen für den Fahrradverkehr, aber auch Fußgängerzonen (zeitweise) geöffnet werden. Zu diesen Maßnahmen gehöre aber immer eine übersichtliche Ausschilderung mit markierenden Piktogrammen auf den Fahrstreifen, Abstellmöglichkeiten für die Räder, sinnvolle Wegweisung sowie eine Vernetzung aller Straßen und Gassen auch für den Radfahrer.

Projekte für die „Nordstadt“

Das Gesetz vom 6. Juli 1999 zur Schaffung eines nationalen Radwegenetzes sei eher touristisch gedacht als für den täglichen Gebrauch, so Michel Cames von der Straßenbauverwaltung. Doch sehe die Gesetzgebung eine Anbindung der Gemeinden an das Radwegenetz vor; im innerstädtischen Bereich seien aber die Kommunen, im Rahmen der Raumordnung, zuständig.

Es sei typisch für Luxemburg, nur Fahrradwege zu bauen, die Idee aber nicht weiter auszudenken, so Michel Cames. Empfehlenswert wäre eine innerstädtische Vernetzung der Sportzentren, Schulen, Einkaufszentren usw., da Radfahren im Stadtkern erwiesenermaßen die schnellere und günstigere Fortbewegungsmöglichkeit ist.

Weiter ging Michel Cames auf die Pläne der Straßenbauverwaltung zum weiteren Ausbau des Netzes innerhalb der Nordstadt ein. Insbesondere der Ausbau der PC 15 und PC 16 mit den Verbindungen Colmar-Berg an Ettelbrück und Ettelbrück an Niederfeulen seien im Begriff, realisiert zu werden. Um diese beiden Strecken miteinander zu verbinden, müsse eine Streckenführung durch die Stadt Ettelbrück hindurchführen, eine Umgehung wäre wenig sinnvoll.

Die im Ettelbrücker Gemeindrat bereits verabschiedete Streckenführung wird vom Deich, wo sich PC 15 und PC 16 treffen, durch den Schulhof zum Gemeindehaus führen, dort die Fußgängerzone überqueren, durch den „Jacobysgaart" in die „rue de la Synagogue" führen, dann durch die Gärten hinter dem Technischen Lyzeum geleitet, weiter durch die Warkener Straße und die „rue Krack" bis zur „Schofsbreck".

Nach Feulen wird dann eine neue Streckenführung durch die „Feelenerhecken" entstehen. Wie Bürgermeister Jean-Paul Schaaf betonte, werden die Infra-strukturarbeiten in der av. Salentiny dazu genutzt, auch eine Radspur auf den neuen 2,50 Meter breiten Bürgersteigen einzuzeichnen.

Doch auch im Raum Diekirch ist noch einiges geplant. So sollen der Diekircher Bahnhof und das Zentrum an den Ingeldorfer Radweg angeschlossen werden, derweil kleinere Teilstücke bei Gilsdorf entstehen.

Wie sehr der Ausbau der Radwege den Einheimischen am Herzen liegt, bewies die anschlie-ßende Diskussionsrunde, die von generellen über Detailfragen bis hin zu konkreten Vorschlägen alle Bereiche umfasste. ast


City Bus & Co.

Mobilität vor der Haustür

(Text:Romain Meyer, Fotos: Thierry Martin, REVUE) Link Revue-Online

Die Regierung spricht zwar von «mobilitéit.lu», es sind aber Gemeinden und Privatinitiativen, die etwas dafür tun. Eines haben alle lokalen Konzepte gemeinsam: Vom Transportministerium erhalten sie keinen Euro Unterstützung.

Frau Migy-Muller wohnt in der Straße «am Biedemchen» in Bastendorf und ist mit ihren 77 Jahren nicht mehr gut zu Fuß. Sie und ihr 80-jähriger Gatte Michel fahren fast jede Woche mit dem Bummelbus zum Einkaufen nach Diekirch. «Wir haben keinen Wagen und der Weg hinunter zur Bushaltestelle ist mir zu mühsam», erklärt Frau Migy.

Der Bus des «Forum pour l'emploi» wird auch Rufbus genannt, weil er seine Fahrgäste dort abholt, wo sie es wünschen, wann sie es wünschen. Ältere Leute rufen den Bus, um ihre Einkäufe zu tätigen oder zum Arzt gefahren zu werden. In Bastendorf kommt er an drei Vor- und drei Nachmittagen vorbei. Fährt bis vor die Haustür. Ein Anruf am Tag zuvor genügt, die Einzelfahrt kostet 1,25 Euro. Die Busse, die Platz für acht Personen bieten, sind auch für den Transport von Gepäck hergerichtet. Neulich brachten es drei Hausfrauen, die sich zum Einkaufszentrum am «Schwaarzenhiwwel» in Marnach hatten fahren lassen, auf 42 Einkaufstüten, die allesamt im Bus untergebracht werden konnten.

DER BUMMELBUS transportiert jedoch vor allem Jugendliche. Sie werden aus den elf an der Aktion beteiligten Gemeinden* zum Sporttraining, in die Musikschule oder zur Hausaufgabenhilfe gefahren. Im ländlichen Raum, wo die Aktivitäten auf Gemeinden und Dörfer aufgeteilt sind, müssten ansonsten die Eltern sich selber um den Transport zur Freizeitgestaltung ihrer Kinder bemühen.

Mehr als 15.000 Passagiere haben die fünf Minibusse des «Forum pour l'emploi» in zwei Jahren transportiert, drei Viertel davon Jugendliche. Dabei ist die ursprüngliche Zielsetzung eine Beschäftigungsinitiative: Ältere Arbeislose und Frauen, die in die Berufswelt zurückkehren möchten, sollen wieder fit gemacht werden für den Arbeitsmarkt. Daher beteiligt sich das Arbeitsministerium zu drei Viertel an den Kosten. «Aber nicht auf immer und ewig», gibt der Präsident des LCGB-Forums und Bastendorfer Bürgermeister Ali Kaes zu bedenken. Zurzeit beschäftigt der Bummelbus neun Fahrer(innen). Jede der beteiligten Gemeinden zahlt jährlich zwischen 3.000 und 3.500 Euro für die erbrachten Dienstleistungen.

Nachts wird eine andere Privatinitiative im Norden des Landes aktiv, die sich vornehmlich an Jugendliche wendet. Bei großen Bällen in der Region setzt die «Denkfabrik Nordstad» seit zwei Jahren ihren LATE NIGHT BUS ein, um die jungen Besucher von zu Hause zum Ort der Veranstaltung zu bringen und - vor allem - um sie in der Nacht daheim wieder sicher abzusetzen. Zum Zeltfest des Cruchtener «Club des Jeunes» am letzten Samstag wurden wiederum 130 Jungen und Mädchen aus 25 Ortschaften der Region gratis transportiert. Die Kosten teilen sich die beteiligten Gemeinden und Sponsoren. Der Nachtbus wird mit 2.500 Euro im Jahr vom Jugendministe-rium bezuschusst. Für die Benutzer ist er gratis. «Zusätzlich zahlen alle, die mit dem Bus anreisen, nur die Hälfte des Eintrittspreises zum Fest», bemerkt der 22-jährige Initiator Maurice Losch aus Bürden, der in Trier Raum- und Verkehrsplanung studiert.

KEINEN CENT legt hingegen das Transportministerium zu den beiden Projekten bei .

Auch die sechs Gemeinden, die sich in den letzten Jahren einen eigenen CITY-BUSdienst zugelegt haben, müssen ohne staatliche Unterstützung auskommen (siehe Kasten Seite 20). Wiltz hat 1986 begonnen, den Höhenunterschied zwischen Ober- und Niederwiltz durch einen Busservice für die Bürger überwindbarer zu machen. Ettelbrück verbindet seit 1996 seine nach allen Richtungen wuchernden Ortsteile Warken, Böschel und Lopert mit dem Zentrum und dem Bahnhof. Das Ziel ist stets doppelt: die nichtmotorisierten Bürger mobiler machen und die anderen dazu bringen, sich ohne Auto zu bewegen. «Der Lebensqualität wegen», meint der Ettelbrücker Verkehrsschöffe Claude Halsdorf.

Gedanken über ein Verkehrskonzept für die gesamte Nordstadt hat sich Professor André Bauler gemacht. Im Namen der DP, deren Regionalsektion er präsidiert, arbeitete er ein Papier aus, das eine Hauptverkehrsachse für ein öffentliches Verkehrsmittel zwischen Reisdorf und Colmar-Berg/Bissen vorsieht. Bauler propagiert das Civis-System, ein Zwitter zwischen Tram und Bus, das nicht schienengebunden ist. Und er fordert die Ausweitung des City Busses auf Diekirch und Umgegend. Was sofort den grünen Abgeordneten Camille Gira dazu verleitet hat, dem Generalsekretär von Baulers Partei, Henri Grethen, die parlamentarische Frage zu stellen, ob er als Transportminister die Vorschläge der DP-Sektion unterstütze.

Transportminister Grethen hat noch nicht geantwortet. In der Zwischenzeit werden die City Busse immer mehr. Die Düdelinger sind seit vier Jahren mit ihrem Konzept, das sogar die Zuglinie auf Düdelinger Gebiet einschließt, zufrieden. Der Walferdinger «Walfi» fährt seit elf Monaten auf Probe. Heute, Mittwoch, weiht Differdingen seinen City Bus ein und in Esch/Alzette läuft er nach dreiwöchiger Probephase am nächsten Montag definitiv an.

Staatliche Unterstützung bekommt keiner.

* Die elf Gemeinden der Bummelbus-Initiative sind Bastendorf, Befort, Bettendorf, Consthum, Ermsdorf, Fouhren, Hoscheid, Hosingen, Medernach, Munshausen und Putscheid sowie das Syndikat Sispolo.


„Nordstad-Idee endlich konkret umsetzen“

„Denkfabrik Nordstad“ feierte 30. Jubiläum der Nordstad-Idee mit einer Konferenz zum Thema „Citymanagement Nordstad“

(Text & Photo Ady Richard LW)

Vor 30 Jahren lancierte der damalige EG-Beamte und Finanzwissenschaftler Adrien Ries auf der akademischen Festsitzung zum 80-jährigen Bestehen des Diekircher Geschäftsverbands die bahnbrechende Vision der Nordstad. Und zwar „ohne auf die schwerfällige staatliche Raumplanung“ zu warten oder auf die „primitiven Schemata der Fusionsprojekte des Innenministeriums“ Rücksicht zu nehmen. Aus der Vision wurde eine Denkfabrik von einigen engagierten „Nordstadler“. Doch auf politischer Ebene ist bisher recht wenig passiert.

Um den 30. Geburtstag der Nordstad-Vision zu feiern, hatte dieser Tage die „Denkfabrik Nordstad“ zu einer Konferenz des deutschen Regionalplaners Johannes Krick vom Münchner Kompetenzzentrum für Stadt- und Regionalmarketing Cima in die alte Hotelschule nach Diekirch eingeladen.

„Was für die einen die Fernsehquote ist, ist für das Stadtmarketing die Besucherfrequenz der Innenstadt und was bei beiden rauskommt, ist häufig Müll“, so die Eröffnungsthese des Münchner Citymanagers. Dabei sei es wichtig, auf Qualität beim Angebot zu setzen. Nach dem Motto: „Jauch läuft noch. Aber Big Brother?!“

Als Megatrends der vergangenen Jahrzehnte nannte Johannes Krick die Delokalisierung der 70er, die zunehmende Mobilität der 80er und die Virtualität der 90er Jahre. „Der Wettbewerb zwischen den Regionen hat sich dadurch verschärft. Und die Regionen müssen neue Wege gehen. Die Idee der Nordstad erscheint mir hier sehr vielversprechend zu sein“, so Krick weiter.

„Den Motor am Laufen halten“

Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation in der Region sei die Initialzündung. „Die haben wir hier. Aber wir müssen den Motor am Laufen halten. Sonst säuft er ab“, so der Regionalfachmann. Wichtig sei nun die Entwicklung eines Wir-Gefühls. Und dazu brauche auch die Nordstad „Leithammel“ in Gesellschaft und Politik.

Als weiteren Erfolgsfaktor nannte Krick die Beschäftigung von Regionalmanagern in der Nordstad. Allerdings müsse man deren Rolle klar definieren. Denn dabei handele es sich nicht um Pausenclowns, sondern um „Initiatoren, Unterstützer und Vernetzer mit fachlichem Know-how, sozialer Kompetenz, Lokalkenntnissen und Engagement“.

Ein weiterer wichtiger Punkt für ein erfolgreiches Regionalmanagement sei das magische Viereck zwischen Angebot, Erreichbarkeit, Gestaltung und Erlebnis. Im Zentrum des Vierecks müsse dabei die Kommunikation stehen. Das Zauberwort heiße miteinander, nicht gegeneinander.

„Besonders Parkplätze sind für die Menschen sehr wichtig“, sagt der Fachmann aus Bayern weiter. Aber natürlich müsse auch das Angebot und das Erlebnis in den Innenstädten stimmen. Wie erfolgreiches City-Management aussehen kann, demonstrierte der Redner am Modell Wittlich.

Zahlreiche Gäste verfolgten aufmerksam den interessanten Vortrag von Regionalmanager Johannes Krick zum Thema City- und Regionalmanagement in der „Nordstad“

Zuvor begrüßte Frank Thillen, Präsident der „Denkfabrik Nordstad“, die zahlreichen Jubiläumsgäste und stellte die Ergebnisse einer Umfrage der Denkfabrik über die Geschäftswelt Nordstad vor.

„Nordstad aktueller denn je“

Die Idee der Nordstad sei heute aktueller denn je. Es sei aber nun an der Zeit – 30 Jahre nach der Vision von Adrien Ries – an die Umsetzung vor Ort zu gehen. „Dabei sind besonders die Gemeinden und Gemeindepolitiker der Region gefordert. Alle müssen ihre Scheuklappen ablegen. Die Nordstad-Idee muss nun endlich konkret umgesetzt werden“, so der Appell von Frank Thillen. Die Resultate der Umfrage sowie der Vortrag über Citymanagement sind online abrufbar.

Anschließend blickte der ehemalige Bürgermeister der Stadt Diekirch Vic. Poos auf die Entstehungsgeschichte der Vision von Adrien Ries zurück. Vor 30 Jahren habe er sogar mit dem damaligen Ettelbrücker Bürgermeister Ed. Juncker über eine Fusion von Diekirch und Ettelbrück verhandelt. Diese sei dann aber an zahlreichen Protesten gescheitert.


"Happy Birthday Nordstad" - Eine Vision wird 30

Jubiläumskonferenz zum Thema Citymanagement

Am 2. Juni 1973 hielt Adrien Ries (damals Finanzberater bei der europäischen Gemeinschaft) im Rahmen des 80. Jahrestages der Gründung des Diekircher Geschäftsverbandes eine vielbeachtete Rede über die Zukunft der Nordstad-Zone.

Den damaligen Zeitungsberichten zufolge konnte der Redner mit seinen neuen Ideen überzeugen. "Herr Adrien Ries ließ vor den Augen der geladenen Gäste eine neue Stadt im Herzen Luxemburgs entstehen. Die Ortschaften zwischen Bissen und Bettendorf mit dem Kern Diekirch-Ettelbruck sollen zu einem einheitlichen Ganzen zusammengeschmolzen werden." (tb 6.6.1973) Die verantwortlichen Politiker hatten allerdings erhebliche Probleme mit den vorgeschlagenen Kooperations- oder gar Fusionsbestrebungen. Man sah die konsequente Entwicklung auf das Fernziel "Nordstad" hin am ehesten über den Umweg von interkommunalen Zweckbündnissen. Eine regionale Einheit könne erst über Jahrzehnte möglich sein. "Präsident Daman und sein Geschäftsverband haben mit ihrer wohl einmaligen Initiative einen Stein ins Rollen gebracht. (...) Nun müssen sie mithelfen die Bürger zu sensibilisieren, Experten an den runden Tisch zu bringen, Geldmittel zu enteisen und die Gewählten für ihre Vorstellungen zu gewinnen." (LW 8.6.1973)

Leider fehlt auch 30 Jahren nach der Nordstadrede immer noch eine regionale Koordinationsstruktur (z.B. Gemeindesyndikat). Auch das LEADER+ Programm das mehr Lebensqualität und mehr Koordination in der Nordstad bringen sollte ist vor kurzem gescheitert. Dabei zeigen die aktuellen Probleme im Verkehr, Wohnungsbereich und in der Wirtschaft mehr als deutlich wo die dringenden Aktionsfelder für eine abgestimmte Entwicklung in der Region Nordstad liegen.

Ziel der Asbl Denkfabrik Nordstad ist es Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Ortschaften zusammenzubringen um Ideen und Projekte für die Region Diekirch-Ettelbruck auszudenken und wenn möglich umzusetzen. Dies geschieht immer in Zusammenarbeit mit anderen Partnern. So auch bei der Jubiläumskonferenz zum Thema Citymanagement die gemeinsam mit dem Diekircher Geschäftsverband und der Chambre de Commerce organisiert wird.

Johannes Krick (CIMA Stadtmarketing München) stellt Stadt- und Regionalmarketingmodelle aus Deutschland vor und analysiert die Übertragbarkeit der Erfahrungen auf die Nordstad. Dabei geht es immer darum die verschiedenen Akteure für eine gemeinsame Strategie zu gewinnen. Als Einführung in das Thema werden die Resultate einer Umfrage Denkfabrik über die Geschäftswelt Nordstad vorgestellt.

Die Konferenz mit anschließender Diskussion ist öffentlich und findet am 17. Juni um 19h30 im Centre Complémentaire in Diekirch statt.

10.06.03 Frank Thillen, Präsident Denkfabrik Nordstad


Das Ende von Leader+ Nordstad

Als 1973 der Name „Nordstad“ zum ersten Mal in der Region bekannt wurde, nachdem Adrien Ries auf die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit hingewiesen hatte, wurde es wieder ruhig um die „Nordstad“.

Wie aus dem Dornröschenschlaf, erwachte der Name wieder als 1999 das nationale Projekt der Regierung „programme directeur d'aménagement du territoire“ vorgestellt wurde, wo die verschiedenen Regionen des Landes neu aufgeteilt werden sollen.

Die Region „Nordstad“ soll neben Lux. Stadt und der Region Esch das dritte Urbane Entwicklungszentrum werden unter der Voraussetzung, dass die Gemeinden der Region enger zusammen arbeiten.

Fast zeitgleich im Frühjahr 2000 sollte die „Nordstad“ in aller Munde sein und dies nach der Gründung der Denkfabrik Nordstad.

Die Mitglieder dieser a.s.b.l. setzten sich zum Ziel die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen fördern.

Eines dieser Themen war das von der EG geförderte Projekt Leader+ Nordstad.

Von 2000 – 2006 sollten Innovative Projekte ausgearbeitet werden zur Förderung einer Nachhaltigen Entwicklung in der Region und dies mit der Unterstützung von Brüssel, der Regierung und den Gemeinden.

Die Verantwortlichen des Landwirtschaftsministeriums, Abteilung Entwicklung des ländlichen Raumes unter der Leitung von J.P. Dichter und Astrid Remy, pilgerten zu jeder Stunde und zu jeder Jahreszeit in die „Nordstad“ um die Vorarbeiten von Leader+ zu koordinieren und dies während fast drei Jahren von 2000 bis 2002.

Am Ende stand eine Entwicklungsstrategie mit dem Schwerpunktthema Lebensqualität. Unter dem Leitbild : Mehr Lebensqualität durch bessere Koordination und Kommunikation waren die Entwicklungsbereiche Wohnqualität, Freizeit und Tourismus sowie Natur-, Kulturlandschaft und regionale Raumordnung ausgearbeitet worden. Sogar verschiedene sehr interessante Projekte wurden zur Umsetzung eingereicht wie z.b. Studie zur Attraktivierung der Geschäftszentren, Beratung von Klein- und Mittelbetrieben, Regionales Archiv, Reaktivierung des Obstanbaus, Bürgergarten, Nordstad-Sozialbüro, Nordstad-Infobrochüre, Definition eines Touristischen Leitbildes für die Nordstad, Regionale Energieberatung, und vieles mehr (siehe Dossier Leader+).

Aber warum schreibe ich dies alles?

1.Um aufmerksam zu machen dass hier die einmalige Chance verpasst wurde, Politik von unten nach oben zusammen mit den Bürger(innen) zu gestalten

2.Projekte auszuarbeiten die zu einer wesentlichen Verbesserung der Lebensqualität in der Nordstad beigetragen hätten.

In der Vorbereitungsphase waren 13 Gemeinden am Projekt beteiligt: Bettendorf, Bissen Boevange/Att., Bourscheid, Colmar-Berg, Diekirch, Ermsdorf, Erpeldange, Ettelbrück, Feulen, Medernach, Mertzig, Schieren, alle zusammen ungefähr 32.000 Einwohner.

Jetzt fragen viele Leute sich, wenn soviel gute und wichtige Vorarbeit geleistet wurde, warum scheiterte das Projekt?

Die Antwort ist nicht einfach, denn die verantwortlichen Politiker, die das Scheitern verursacht haben, sagen meiner Meinung nach, nicht die Wahrheit, denn es kann nicht sein dass ein solches Projekt wegen Geldmangel nicht verfolgt werden kann, denn der Beitrag der größten Gemeinde hätte 50.000 Euro betragen.

Es steht aber jetzt fest, es wird die Nordstad geben, auch ohne Leader+, denn die große Mehrheit der Gemeinden wollen die Zusammenarbeit ohne aber Ihre Autonomie und Identität zu verlieren.

Gerade jetzt wo in Sachen Gemeindefinanzen der Gürtel enger geschnallt werden muss, ist es sinnvoll auf verschiedenen Ebenen enger zusammen zu arbeiten. Vieles kann eingespart werden wenn über ein Nordstad-Gemeindesyndicat à vocation multiple z.b. die Technischen Dienste, Landschaftspflege, Energieversorgung, Verkehrsprobleme, Sozialstrukturen, Sport-, Kultur- und Freizeitinfrastrukturen u.s.w. die rationelle Zusammenarbeit gefördert wird.

Gewinner sind dann die Bürger dieser Region, denn die Verbesserung der Lebensqualität war ihr ausgesuchtes Thema von Leader+ Nordstad.

Jetzt ist es an den Politikern diesen Wünschen nachzukommen und sie schrittweise umzusetzen.

28.5.03 Dahm Francis, Denkfabrik Nordstad


Das Nordstadt-Quintett: Wir-Gefühl im Aufbau

(Maryse Lanners REVUE) Link Revue-Online

Die «Nordstad» ist keine Fusion, sondern der Versuch von fünf Gemeinden, sich zu einer Art Hauptstadt des Nordens zu entwickeln. Ohne gemeinsame Plattform bleibt das Unterfangen größtenteils theoretisch.

«Momentan bezweifle ich, ob die Politiker die Nordstad wirklich wollen.» Dies sagt Frank Thillen (38), Präsident der Denkfabrik und «der Grüne» im Diekircher Gemeinderat. Das «Leader+»-Programm ist, wegen mangelndem Interesse der betroffenen Gemeinden, vom Tisch. Damit wurde eine einzigartige Gelegenheit, die theoretischen «Nordstad» - Bekenntnisse innerhalb einer professionellen Struktur konsequent in die Praxis umzusetzen, verpasst.

DIE DENKFABRIK wurde im Juni 2000 gegründet, mit dem Ziel die «Nordstad» zu einem zentralen Anliegen der ganzen Region zu machen. Sie zählt Mitglieder aus allen Parteien und liefert substantielle Denkanstöße zur Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit. Einziger Haken: Die Denkfabrik trägt keine Verantwortung, sie hat keine Entscheidungsgewalt. Dies gilt auch für Professor André Bauler (39), ein weiterer «Nordstad»-Lobbyist, der sich seit 12 Jahren die Finger wund mit Leserbriefen und Artikeln über die «Nordstad» schreibt. Er ist Präsident des DP-Verbands «Nordstad».

Was ist die «Nordstad» überhaupt? Laut Denkfabrik umfasst sie 15 Gemeinden und erstreckt sich von Bourscheid bis Nommern und von Merzig bis Reisdorf. Die Realität sieht etwas bescheidener aus: Die «Nordstad» ist aus fünf Gemeinden zusammengesetzt: Diekirch, Ettelbrück, Erpeldingen, Schieren und Bettendorf. Ihre Gemeindeväter gaben sich beim REVUE-Gespräch im «Centre des Arts pluriels» in Ettelbrück ganz positiv. Ihre Hauptleistungen: Vor 16 Jahren einigten sich Ettelbrück, Diekirch und Erpeldingen über den Bau einer gemeinsamen Tennishalle. Die Musikschule wird von Diekirch und Ettelbrück getragen.

Zugpferde der «Nordstad» sind Diekirch und Ettelbrück. Dass die kleinen Gemeinden dabei zu kurz kommen könnten, ist deren größte Sorge. So war der Erpeldinger Bürgermeister Ernest Rassel alles andere als begeistert, als er Wind davon bekam, dass seine «Nordstad» - Freunde Claude Haagen und Pierre Kraus beim Innenminister vorstellig wurden, um über die Schaffung eines gemeinsamen semiprofessionellen Feuerwehrkorps zu diskutieren, ohne ihn zuvor zu informieren. Erpeldingen ist mittlerweile in das Projekt eingebunden, doch der Bürgermeister hat das entsprechende Dokument noch nicht unterschrieben, weil er finanzielle Engpässe für die kleine Gemeinde befürchtet.

Friedhaff ist der geplante Standort der neuen Feuerwehrkaserne. Dort wollen Diekirch und Ettelbrück ebenfalls eine Gewerbezone ansiedeln, doch die entsprechenden Pläne liegen seit dem negativen Ergebnis einer im Jahr 1999 vom Innenministerium erstellten Machbarkeitsstudie auf Eis. «Imagemäßig eignet sich eine neben der Mülldeponie des SIDEC angesiedelte Industriezone, schlecht zur Vermarktung der Nordstad», findet ein Landesplaner aus dem Ministerium. Schieren ist an dem gemeinsamen Projekt ohnehin nicht interessiert, weil es selbst, laut Bürgermeister Jos Lutgen, noch genügend Bauland für Handwerker frei hat.

UNPRÄZIS sind ebenfalls die «Nordstad»-Pläne in puncto Schwimmbad. «Seit wir nicht mehr nach Diekirch ins Bad dürfen, haben unsere Schulkinder keine Möglichkeit schwimmen zu gehen», klagt der Bettendorfer Bürgermeister Jos Brepsom. Diekirch lässt überhaupt keine «Fremden» mehr in sein Bad, weil es mit der eigenen Kundschaft bereits voll ausgelastet ist. «8,3 Mio. E jährlich kostet die Piscine im ordentlichen Haushalt», sagt Claude Haagen. Unkosten, um die niemand sich reißt und die erklären, warum die «Nordstad» keine Pläne zum Bau eines eigenen Schwimmbads hat, obwohl es dringend nötig wäre. Die Bastendorfer Kinder fahren zum Schwimmen nach... Bitburg! Gemeinsam hofft das «Nordstad»-Quintett (zu dem Bastendorf nicht gehört) nun, dass das Schwimmbad des geplanten Schulkomplexes (siehe Kasten) noch Platz für seine Einwohner haben wird.

«Wir brauchen kein Logo Nordstad, um uns zu sehen», behauptet Claude Haagen. Zumindest trifft dies auf ihn und Pierre Kraus zu.

Die beiden sehen sich ein paar Mal die Woche. Von der alten Rivalität zwischen Diekirch und Ettelbrück wollen sie nichts mehr wissen. Alles kalter Kaffee. «Es gibt keine Kirchturmpolitik mehr», dekretiert Pierre Kraus souverän. Diese Meinung teilt auch sein Nachfolger Jean-Paul Schaaf (siehe Kasten). Doch schafften es Diekirch und Ettelbrück nicht, ein gemeinsames Kulturzentrum zu bauen!

GEMEINSAM plant die «Nordstad» nun den Bau eines regionalen Jugendzentrums in Diekirch und erhofft sich davon, dass die Jugend mit einem Feeling für die «Nordstad» aufwächst. Anstatt der geplanten 50 Prozent müsse der Staat allerdings 80 Prozent der Kosten tragen, fordern die Bürgermeister.

VERNETZT sind die «Nordstad» - Gemeinden durch die Verkehrslawine. Die Straßenbauverwaltung erstellt derzeit eine Studie über den Verkehrsfluss in der erweiterten «Nordstad», die bis nach Medernach und Colmar-Berg reicht. Sie soll die Grundlage für den Aufbau eines «plan directeur» liefern, nach dem der Straßenbau sowie der öffentliche Transport sich in Zukunft zu richten haben. Vernetzt wird die «Nordstad» zunehmend auch von der Wohndichte. Seit 1981 hat die Bevölkerung von Erpeldingen sich fast verdoppelt und stieg von 1.160 auf 2.023 Einwohner, in Bettendorf war es ein Anstieg von 1.748 auf 2.300 Einwohner. Diekirch kannte einen Zuwachs von 5.585 auf 6.167 und Ettelbrück von 6.454 auf 7.340. Engpässe auf dem Wohnungsmarkt erfordern ebenfalls ein konzertiertes Vorgehen der «Nordstad»-Gemeinden.

Eine gemeinsame Plattform zum strukturierten Aufbau einer konkreten «Nordstad» - Politik drängt sich auf. Es gibt Anlass zu Hoffnung: Mit dem Minister für Landesplanung haben die drei Kerngemeinden - Diekirch, Erpeldingen und Ettelbrück - abgemacht, ihre Zusammenarbeit im Rahmen einer noch zu schaffenden Regionalkonferenz in geordnete Bahnen zu lenken. Die Einsicht, dass man gemeinsam stärker ist, wird also doch in absehbarer Zeit konkreter sichtbar werden.

Der Neue

Klare Worte spricht Jean-Paul Schaaf, 37 Jahre jung und ab 31. Mai Nachfolger von Pierre Kraus an der Spitze des Ettelbrücker Gemeinderats. «Der ’Nordstad’ fehlt eine Struktur, um den Gemeinden die Möglichkeit zu bieten, sich abzusprechen und ihre Politik zu konzertieren», sagt er. Jean-Paul Schaaf bringt frisches Blut ins ’Nordstad’-Quintett und vielleicht eine neue Dynamik. Er hofft auf eine gute Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen und will diesbezüglich in die Fußstapfen seines Vorgängers treten.

Möglicher Standortwechsel des neuen Lyzeums -Von Erpeldingen nach Diekirch?

Neue Lyzeen braucht das Land. Eines von insgesamt sechs wird in der «Nordstad» gebaut. Letzten Informationen zufolge jedoch nicht wie ursprünglich geplant in Erpeldingen, sondern in Diekirch.

Ziel der neuen Sekundarschule ist es, die bestehenden Infrastrukturen des «Lycée Technique d’Ettelbruck», das buchstäblich aus allen Nähten platzt, zu entlasten. Im Klartext: Die Container-Klassen sollen künftig der Vergangenheit angehören. Darüber hinaus sieht das Projekt das Schaffen eines «Lycée Technique des Professions de la Santé» vor. Die Schüler, die gegenwärtig dort eingeschrieben sind, fristen in Warken nämlich ein eher tristes Dasein in Containern. Außerdem wird das Internat aus dem Ettelbrücker «Lycée Agricole» ausgegliedert. Die internen Schulgänger werden auf dem Gelände des geplanten Lyzeums untergebracht. Das bestehende Internat wird als Schulraum umfunktioniert. Last but not least: Ein Schwimmbad mit einem 50-m-Becken ergänzt die geplanten Infrastrukturen. Voraussichtliche Kosten des geplanten Bauvorhabens: Knapp 160 Mio. Euro.

Klarheit herrscht demnach darüber, welche Gestalt das künftige Lyzeum annehmen wird. Ein großes Fragezeichen steht jedoch noch hinter dem Standort, wie Paul Seiwerath, «Professeur-attaché» im Unterrichtsministerium und Präsident der interministeriellen Arbeitsgruppe erläutert: «Der Standort in der Nähe der ehemaligen Milchfabrik Laduno ist optimal und wird als bestmögliche Lösung angesehen. Zahlreiche Anrainer, denen die Grundstücke gehören, wo die Schule hin soll, haben jedoch gegen den Bau vor Gericht geklagt. Deshalb befürworten wir den Standort

Walebruch.» Die Zeit dränge, so Seiwerath weiter, und das rasche Schaffen neuer bzw. zusätzlicher Schulkapazitäten im Raum Diekirch/Ettelbrück habe höchste Priorität. Bei dem aktuellen schulischen Notstand scheint es denn auch keine Rolle mehr zu spielen, ob sich später ein Teil des «Lycée Technique d’Ettelbruck» auf dem Territorium der Gemeinde Diekirch befindet oder nicht! Lg

Die Vertreter der Geschäftsverbände - Einkaufen in der «Nordstad»

Die «Nordstad» soll in Sachen Kommerz ein Gegenpol zu Esch und Luxemburg werden.

REVUE: Wie ist es um die lokale Geschäftswelt in Diekirch bestellt?

Emile Junker: Allgemein laufen die Geschäfte recht gut bei den 120 Handwerksbetrieben und Einzelhändlern, die gegenwärtig zur «Union commerciale» gehören. Es ist jedoch klar, dass wir uns in keiner Weise mit der Preispolitik messen können, die Super- bzw. Baumärkte betreiben. Allerdings ist dies auch nicht unsere Absicht. Wie setzen vielmehr auf Markenprodukte und bieten zudem individuellen Service an.

REVUE: Wie zufrieden ist die Ettelbrücker Geschäftswelt mit ihrem alljährlichen Umsatz?

Jean Terrens: Bei uns sieht die Lage ähnlich aus. Der Thekenverkauf läuft gut, die Handwerksbetriebe können nicht über mangelnde Aufträge klagen und die Industriezone wächst stetig. Auch wir versuchen die Kundschaft mit den Argumenten Qualität und Service zu locken. Ich denke, dass dies die beiden unbestrittenen Vorteile sind, die wir gegenüber den Großmärkten, die sich pikanterweise in unserer direkten Nachbarschaft befinden, zu bieten haben

REVUE: Welche Probleme ergeben sich mit der direkten Konkurrenz?

E.J.: Es lässt sich nicht vermeiden, dass wir uns gegenseitig Konkurrenz machen. Allein schon durch die räumliche Nähe ist dies unumgänglich. Allerdings versuchen wir zu vermeiden, dass z.B. die Straßenverkäufe an ein und demselben Datum stattfinden. Bislang hatten wir dabei immer ein glückliches Händchen. Nicht zuletzt deshalb pflegen wir unsere guten Beziehungen.

J.T.: Konkurrenz belebt halt das Geschäft. Eine solche Situation birgt nicht nur Nachteile, wie man auf Anhieb vermuten könnte. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass die Kundschaft, die aus den unmittelbaren Nachbarortschaften bzw. aus der Region kommt, ganz bewusst nach Ettelbrück oder Diekirch zum Einkaufen fährt.

REVUE: Welche schlagkräftigen Argumente kann die «Nordstad» in die Waagschale werfen?

E.J.: Rein optisch wird sich nicht viel verändern, wenn die «Nordstad» einmal Realität ist. Dafür spricht aber, dass man die gesamte Region anhand anderer Gesichtspunkte anpreisen kann. Weitere wichtige Stichworte sind das Auftreten und das Image. Vielleicht gelingt es uns, endlich ein Gegengewicht zu Esch und Luxemburg zu bilden.

J.T.: Die Kundschaft wird sich in Zukunft verstärkt mit den einzelnen Orten identifizieren, wenn man sie unter einer gemeinsamen Bezeichnung zusammenfasst. Wichtig wäre dies auch hinsichtlich einer noch stärkeren Kundenanbindung.

Lg


„Führungspersönlichkeiten müssen sich zur Nordstad bekennen“

(siehe auch Pressebericht TB)

„Denkfabrik Nordstad“ blickte in Ingeldorf zurück - (Text Ady Richard LW)

ari – 45 Mal sei der Name „Nordstad“ im Parlament bei der Debatte über den Norden gefallen, sagte Frank Thillen, Präsident der „Denkfabrik Nordstad“, bei der Generalversammlung der Vereinigung vorgestern Abend in Ingeldorf. Dies sei sehr positiv, sei es doch gelungen, den Begriff und das Konzept bekannt zu machen.

„Das Konzept Realität werden lassen“

Jetzt gehe es aber darum, einen Schritt weiter zu gehen. Und die Idee auch umzusetzen. Dabei zitierte der Denkfabrik-Präsident Innenminister Michel Wolter, der bei der bereits erwähnten Debatte gesagt hatte: „Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern wir alle sind in der Pflicht, das Konzept der Nordstad Realität werden zu lassen.“ Dies sei auch eines der Ziele der Denkfabrik. Bis dahin werde man jedoch wie ein Radfahrer weiterhin den Wind vor dem großen Teilnehmerfeld schneiden. Und wie in der Vergangenheit einige Akteure mitziehen. Bedauerlicherweise fehle in der Region oft das Bekenntnis der Führungspersönlichkeiten zur Idee der „Nordstad“. Ebenfalls bedauerlich sei die Tatsache, dass die Unterstützung der Gemeinden der Region „Nordstad“ für das Leader-Projekt nicht mehr ausreichend vorhanden sei. Umso mehr, da Leader eine professionelle Struktur darstelle, die viel für die Region leisten könne.

Aber vielleicht werde das Thema „Nordstad“ ja auch ein Thema bei den nächsten Parlamentswahlen in 2004. Und da könne es ja sein, dass einige Profiradfahrer zu Amateuren und einige Amateure zu Profis werden. Sekretär Jo Spielmann ging anschließend in seinem Geschäftsbericht kurz auf die vielfältigen Aktivitäten der Denkfabrik ein. Schatzmeister Lucien Renckens berichtete von einer positiven Kassenlage.

Maurice Losch sagte anschließend in seinem Bericht aus der Arbeitsgruppe Transport, dass etwa beim Late-Night-Bus der „Nordstad“ die Idee der Zusammenarbeit konkret umgesetzt werde. Der Bus sei ein großer Erfolg. 1 470 Fahrgäste, 3 000 Fahrten, 40 Busse, 122 Fahrgäste pro Auflage und eine Auslastung von 70 Prozent seien ein eindeutiger Beleg hierfür.

Kritik am Transportministerium

Diese Jahr werde man sich, nach den Projekten Busfahrplan und Mobilitätszentrale, mehr mit den Fahrrad- und Fußgängerwegen in der Region beschäftigen. Kritisch äußerte sich der Vizepräsident abschließend über die fehlende Unterstützung durch das Transportministerium beim Late-Night-Bus. Vorstandsmitglied Gilles Boes stellte danach den Bericht der Arbeitsgruppe Kultur vor. Ein großer Erfolg sei das Theaterprojekt „Spektakel Nordstad“ gewesen. Für den 10. Januar 2004 kündigte Gilles Boes dann bereits eine „Nuit du cabaret“ im CAPe in Ettelbrück an.

Mit einem tiefgründigen und zugleich sehr humorvollen Vortrag des Philosophen Jean-Luc Thill zum Thema „Konsens: de politesche Schlëssel fir d'Nordstad“ ging der Abend zu Ende. Das sokratische Gespräch und die philosophische Abstraktion der Probleme könnten auch ganz konkret der Politik viel bringen. Das Beispiel Niederlande habe dieses gezeigt. Unter den Gästen der Generalversammlung bemerkten wir u. a. Bürgermeister Ernest Rassel sowie die Abgeordneten Nico Loes und Marco Schank. In seinem Grußwort bedauerte Ernest Rassel, dass die Regierung sich nicht stärker für ein Technisches Lyzeum in seiner Gemeinde einsetze.

Der Vorstand der „Denkfabrik Norden“ setzt sich nach dem Austritt von Marc Heinen wie folgt zusammen: Frank Thillen, Präsident; Maurice Losch, Vizepräsident; Jo Spielmann, Sekretär; Lucien Renckens, Schatzmeister; Mia Aouadi, Gilles Boes, Paul Bonert, Guy Bouché, Francis Dahm, Marc Eicher, Yvonne Hernandez, Christian Kayser, Martin Koks, Pascal Nicolay, Marc Petit, René Reuter, Patrick Ries, Carlo Simon und Marianne Rieth.


Kindertagesstätten: Experten und Eltern für flexiblere Normen

„Denkfabrik Nordstad“ lud zum Meinungsaustausch über Kindertagesstätten im Raum „Nordstad“ ein - (Text und Foto Ady Richard, LW)

ari – Die Normen für Kindertagesstätten (0 bis vier Jahre) oder für Auffangstrukturen für Kinder von vier bis zwölf Jahren seien zu hoch. So bestehe das Risiko, dass die Gemeinden im Raum „Nordstad“ besonders für die Kinder zwischen vier und zwölf Jahren aus Kostengründen nichts unternähmen. Viele Kinder müssten deshalb privat oftmals unter nicht idealen Bedingungen versorgt werden.

Fazit der „Table ronde“ am vergangenen Donnerstag im Ettelbrücker Stadthaus zum Thema „Crèches et structures d'accueil - offres et besoins dans la région Nordstad“: „Wir brauchen eine Debatte über die Normen!“ Zudem seien Synergien mit Vereinen bei den Auffangstrukturen in den Schulen vonnöten. Wichtig sei es, das Angebot möglichst vielfältig und flexibel zu gestalten. Ziel war es, die Eltern u.a. über das Angebot zu informieren. Aber auch mit ihnen über ihre Bedürfnisse zu reden.

„Das Gespräch mit den Eltern suchen“

Manuel Achten von Fogaflex („Formation et qualification de gardiennes de jour & modes de garde flexible“) und Caritas plädieren für elterngerechtere Strukturen. Es gebe nämlich sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Wichtig sei auf jeden Fall, das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Nur so könne man die besten Lösungen finden. Die gesetzlichen Normen seien zurzeit sehr hoch.

Jean Feith, Präsident des „Foyer de jour Kannervilla Ettelbruck“, sagte sich ebenfalls offen für mehr Flexibilität. Allerdings sei es wichtig, die gesetzlichen Normen zu respektieren. Sonst stehe man bei einem Unfall im Regen. Ferner forderte Jean Feith eine Ausweitung des Angebots für Kinder bis zwölf Jahre. Hier bestehe noch Nachholbedarf.

Jean Losch, Primärschul-Inspektor im Bezirk Diekirch, plädiert für gezieltere Auffangstrukturen in den Schulen. Nur so könne die Chancengleichheit verbessert werden. Noch immer gebe es große Unterschiede zwischen den Gemeinden.

Mady Mulheims vom Frauenministerium sagte, dass besonders für Frauen Kindertagesstätten und Auffangstrukturen unerlässlich seien. Sonst sei für viele Frauen die Ausübung ihres Berufs nicht mehr möglich. Besonders schwer werde es, wenn die Kinder älter als vier Jahre seien. Dann sei kein Angebot mehr vorhanden.

„Väter müssen umdenken“

Eine optimale Kombination sieht sie in der Arbeitszeitverkürzung der Eltern kombiniert mit flexibleren Auffangstrukturen. Im Ausland gebe es Beispiele von flexibleren Kindertagesstätten. Auch die Väter seien jedoch gefordert und müssten oftmals umdenken.

Zahlreiche Eltern kritisierten ebenfalls das fehlende Angebot und die mangelnde Flexibilität. Aus einer Fogaflex-Umfrage ging hervor, dass die angebotenen Zeiten von 7 bis 19 Uhr in den meisten Fällen jedoch ausreichend seien. Nicht ausreichend sei das Angebot jedoch ab vier Jahren. Moderiert wurde das Gespräch von Frank Thillen, Präsident der „Denkfabrik Nordstad“.