Archives du groupe de travail
Leader+
Coordinateur : Frank Thillen frank.thillen@nordstad.org
Depuis 2001 le GT-Leader+ a participé aux activités de la cellule LEADER+
=> leader.nordstad.org
Bericht über die Versammlung der Arbeitsgruppe Leader +
GT-Leader+ Besuch bei LEADER II in Munshausen (4.10.2000)
zusammen mit Christian Ries, Leiter des GAL
Der eigentlichen Arbeitssitzung ging die Besichtigung der Leader-Büros im Gemeindehaus von Munshausen voraus. Hier hat das Leader-Projekt unter anderem ein "Guichet Unique Petites et Moyennes Entreprises" eingerichtet, das im Interesse von Handwerkern und kleinen Betrieben jährlich 400 bis 600 Dossiers bearbeitet und im ersten Jahr seines Funktionierens eine Verdreifachung der Subsidien für PMEs im Kanton Clerf erreichte.
In der Robesscheier erläuterte Herr Christian Ries die Funktionsweise der Lokalen Aktions -Gruppe (GAL) Clerf-Vianden. Man wende sich gegen die Sicht der zentralen Staatsbehörden, die immer noch im Oesling ein vor allem landwirtschaftliches Gebiet mit zusätzlicher touristischer Bestimmung sähen, obwohl mittlerweile 92 Prozent der Bevölkerung nicht im primären Sektor beschäftigt seien. Man sei bemüht gegen Lamentieren, Kirchtumspolititik, sektorielles Denken und den Ausschluss der Mehrheit aus den politischen Entscheidungen aufzutreten. So habe sich beispielsweise gezeigt, dass man dem "Brain-Drain" aus dem Norden entgegenwirken konnte, weil sich eine ganze Reihe von gut ausgebildeten Frauen gefunden habe, die über die Aktivitäten des Leader-Projekts einen Weg ins gesellschaftliche oder berufliche Leben zurückgefunden hätten. Es gelte gegen bestehende Lücken (etwa im Jugendbereich ) vorzugehen, wobei man die Devise "Help yourself" beherzige.
Zur Bildung einer GAL führte der Referent aus, dass die ersten Leader- Gruppen in Luxemburg von oben, durch die Beamten des Landwirtschaftsministeriums aufgerichtet worden seien. Ihm scheine die Art, wie sich die Leader+-Gruppe über die Denkfabrik bilde viel stärker im Sinn der Leader-Bewegung zu liegen. Auf die Frage von M. Losch betonte er die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Er empfiehlt außerdem Kontakte zu den Brüsseler Beamten des AEIDL zu knüpfen. Die Gemeindepolitik kann nur Rahmenbedingungen schaffen: die Wirtschaft aber entfalte sich darauf hin von selbst. So könne man sich zBsp. vorstellen die Entwicklung einer Solarregion Luxemburgs voranzutreiben. Auch in einer Leader Gruppe kommen die Iddeen meist von Vereinigungen und weniger von den Gemeinden.
Prinzip: Freiwilligkeit der Teilnahme: nur wer aus eigenem Antrieb mitarbeite, hat Interesse und Motivation Projekte voranzutreiben. Die Gemeinden bieten das finanzielle und juristische Rückgrat; die Projekte kamen nicht von den Gemeinden, von den Gemeinden aber kam das Geld zur Vorfinanzierung der Projekte.
Ziel ist das Schaffen einer regionalen Entwicklung; Angebote und Themen sind ein Mittel dazu. Durch LEADER II wurden die Gemeinden im Norden als Region ein Ansprechpartner u.a. für die EU. Wichtig ist, dass man eine Verwaltungsstruktur aufbaut die es ermöglicht die angebotenen Themen erfolgreich zu bewältigen.
Das LEADER-Büro kann Know-How und Hilfe anbieten. Subventionen haben nur das Ziel, Risiko zu mindern (Doppelsubvention durch die EU sind unzulässig!!)
Zur Organisation des GAL (Lokale Aktions-Gruppe) zeigt der Referent eine Übersicht
B E V Ö L K E R U N G
(Träger des Projekts)
Vereinigungen Organismen kommunale Verwaltungen
REGIONAL
GAL LEADER II 10 Vereinigungen Treffen sich +/- alle 2 Monate
sektorielle Arbeitsgruppen: - Landwirtschaft - Kultur - PME und Sozialangelegenheiten- Tourismus - Comité restreint (insgesamt 30-40 Personen)
NATIONAL
Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Ländliche Entwicklung
Andere Ministerien
Amt für Regionale Entwicklung
EU
EU- Kommission GD V,VI,XVI
AEIDL( Association européenne pour l’information sur le développement local)
Observatoire européeen leader
Ein Flow-Chart erklärte den Ablauf wie ein Projekt eingereicht und ausgewählt wird.
Man braucht ein griffiges Startthema. Um eine Region zu entwickeln genügt es nicht Gewerbegebiete anzubieten, es braucht Kontakte, Menschen, Synergien usw.
Wichtig sind Fachleute aus der Region, Mut, Argumente, statistische Daten (zBsp. ORENO) und eine Menge Ausdauer. Eine gemeinsame Zielsetzung verbindet die Akteure.
"Chef de File" des GAL sollte eine starke Organisation aus der Region sein (zBsp. Gemeindesyndikat). Sie ist der Arbeitgeber vom Personal und bewältigt das Finanzmanagment. Man braucht Personen mit einer integrativen Kapazität die sich Zeit nehmen um Kontakte aufzubauen.
Herr Emile Eicher, Präsident, des GAL und des Chef de fil (Gemeindesyndikat SICLER) erklärte, wie durch LEADER II aus Konkurenz Unterstützung wurde. Die beiden Regionen aus dem Norden sprechen sich in vielen Bereichen ab: zBsp. bei der Nutzung der Gewerbeflächen. Er machte auch deutlich, dass eine LEADER+ Gruppe Nordstad wichtig für die Entwicklung des gesamten Norden ist. Es gilt das alte Konkurenzdenken aufzugeben und das gemeinsame Potential miteinander zu nutzen. Die Rolle der kleinen Gemeinden ist dabei sehr wichtig. So liegt das LEADER 2 Büro nicht von ungefähr in einer kleinen Gemeinde und nicht in den beiden Hauptorten Clerf oder Vianden.
Jo Spielmann (Sekretär
Frank Thillen (Präsident)
Bericht über die Versammlung der Arbeitsgruppe Leader +
mit Herrn Jean-Pierre Dichter vom Landwirtschaftsministerium in Erpeldingen (6/7/00)
Zusätzlich zum Vorstand waren mehr als 20 interessierte Mitglieder anwesend.
1. Zu Beginn der Sitzung bittet Bürgermeister Rassel ( Erpeldingen) ums Wort und bedauert einen von déi Gréng Diekirch-Ettelbruck initiierten Fernsehbericht über die (wegen Ausbaggerarbeiten im Ingeldorfer Hochwasserbereich) seit einem Monat gesperrte Fahrradverbindung Ettelbrück-Diekirch. Er appelliert daran in der Nordstad das Gespäch zu suchen , bevor man an die Presse gehe. Frank Thillen erklärt den Sinn der "grünen" Aktion, die nichts mit der Denkfabrik zu tun habe. Paul Bonert sieht keinen Zusammenhang zwischen einer parteipolitischen Veranstaltung und der Versammlung der Arbeitsgruppe Leader+.
2. In einem halbstündigen Referat stellt Herr J.-P. Dichter anschließend die allgemeinen Ziele des Leader + -Projekts vor.
Im Unterschied zu LEADER 2 richtet es sich an größere Teile Luxemburgs. Die demographischen Vorgaben ( weniger als 120 Einwohner pro Qkm im Projektgebiet) ermöglichen die Teilnahme aller Gemeinden der Nord-und Ostkantone sowie des Südwestzipfels um Steinfort. So entsprechen 95 von 118 Gemeinde in punkto Bevölkerungsdichte den Kriterien von Leader+.
Wie in den vorangegangenen Projekten können Lokale Aktionsgruppen sich für politische, soziale, ökonomische und kulturelle Belange engagieren. Innovativer Charakter wird nicht mehr unbedingt von den einzelnen Projekten gefordert, wohl aber die Einfügung jedes Projekts in den allgemeinen Rahmen von Leader+ . Einen besonderen Akzent kann Leader+ auf die Interdependenz zwischen zentralen Orten und ihrer ländlichen Umgebung legen. Im Bereich der Denkfabrik Nordstad trifft dies auf das Zusammenleben des Bipols Ettelbrück-Diekirch mit den etwa 12 umliegenden Gemeinden zu.
Die Lokalen Aktionsgruppen sollen sich aus kommunalen Verantwortlichen und Vertretern verschiedener sozialer Bereiche zusammensetzen. Vertreter von Gemeinden und Staat dürfen nicht mehr als 50% des Stimmrechts haben. An den Lokalen Aktionsgruppen ist es, ihr Thema zu wählen. Die EU fördert Initiativen in den Bereichen neue Technologien, Verbesserung der Lebensqualität, Valorisation lokaler Produkte und Aufwertung des kulturellen Patrimoniums. Sie legt einen besonderen Wert auf Projekte, die die Zukunftschancen der Jugend verbessern und die Beteiligung von Frauen fördern.
3. Im Anschluss an Herrn Dichters Vortrag wurden folgende Fragen aus dem Auditorium gestellt.
a) Was tun, wenn Gemeindeverantwortliche nicht am Projekt interessiert sind?
b) Was bedeutet das Ausbleiben von Majoritätsparteien in der Versammlung für die Zukunft des Projekts?
Warnung vor weißen Flecken innerhalb des Leadergebiets. Man sollte das Problem aber im Moment nicht überbewerten. Wenn erste konkrete Schritte anlaufen, ergebe sich auch das Interesse der Gemeindeverantwortlichen.
c) Welche Dauer wird das Projekt haben?
von 2001-2206, also 6 Jahre; 2000 =Vorbereitungsjahr, das zum Erwerb von Fachwissen genutzt werden soll; Seminar im Herbst
d) Wie können Schulen einbezogen werden?
Ja, insbesondere Ackerbau und Hotelfachschule. Finanzierung über EU-Gelder aber nur für Aktivitäten, die außerhalb des eigentlichen Stundenkanons liegen; bei vorherigen Projekten etwa das Verfassen von Kochbüchern
e) Welchen Umfang haben die Investitionen?
Insgesamt für Luxemburg 10 Mio Euro 20% von der EU, 30% vom Staat, 25% von den Gemeinden und 25% Projektträger. Es komme weniger auf den Umfang des Geldsegens, wohl aber auf zündende Ideen an.
f) Welche Bedeutung kommt der technischen Assistenz durch festangestellte Mitarbeiter zu?
Ohne Festangestellte ist der Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen.
g) Wie werden die Leader+ Regionen ausgewählt?
Ein externer Fachmann bewertet die Gruppen und Programme und entscheidet über die Auswahl. Für Luxemburg vorgesehen sind etwa 6 Gruppen.
h) Welche Möglichkeiten bestehen durch das Leaderprojekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen beizutragen?
Das Leader+ Projekt kann durchaus die Strategie zur Schaffung von Arbeitsplätzen liefern, die längerfristig durch staatliche Programme (zBsp. programme directeur d'aménagement du territoire) realisiert wird.
i) Welches Gebiet kann eine Leader-Region umfassen?
Leader-Projekte sollen innerhalb von Landesplan-Regionen entstehen. Randgemeinden (Bourscheid, Bastendorf, ...) müssen sich für ein Leader-Gebiet entscheiden. Trotzdem können Projekte gemeinsam von 2 Gebieten durchgeführt werden. Die grenz- und gebietsüberschreitende Zusammenarbeit von Leader-Projekten wird auch gefördert.
Jo Spielmann (Sekretär) Frank Thillen (Präsident)